Eingewöhnungsphase
Die U3 Betreuung ist ein Schwerpunkt unserer pädagogischen Arbeit. Kinder sind in dieser Phase noch sehr an die Bezugspersonen gebunden. Aus der Sicherheit dieser Bindung heraus, entwickelt sich zunehmend die Selbstständigkeit. Auch die Lernfähigkeit und Lernbereitschaft wird durch stabile Bindung maßgeblich gefördert: „Bindung ist Bildung“. Alle Erzieher innerhalb dieser Gruppenform, sind durch Fortbildungen speziell ausgebildet.
Für die meisten Kinder unter drei Jahren bedeutet der KiTa-Besuch auch gleichzeitig, die erste Trennung von den Eltern. Daher ist eine individuelle Eingewöhnung von großer Bedeutung, diese beginnt vor Beginn des neuen KiTa-Jahres.
Im Rahmen eines Elternabends werden die bevorstehenden Termine für die Schnupperphase gemeinsam verabredet. Über die Häufigkeit und den genauen Ablauf entscheiden die Bedürfnisse des Kindes. Bei dem ersten Besuchskontakt führt eine Erzieherin ein ausführliches Gespräch mit den Eltern über die Persönlichkeit und die Charaktereigenschaften des Kindes. Diese Informationen werden in einem Protokollbogen festgehalten. Die Kinder haben die Möglichkeit die Erzieherinnen, den Gruppenraum und das nähere Umfeld kennenzulernen. Sie gehen kurzzeitig auf Entdeckungsreise und widmen sich eigenen Aktivitäten, brauchen aber immer wieder die Möglichkeit sich ihrer Bezugsperson (zunächst die Eltern und zukünftig den Erziehern) zu vergewissern und Kontakt aufzunehmen. Hierbei orientieren wir uns an dem Entwicklungstempo und dem Wohlbefinden des einzelnen Kindes. Eine gute Eingewöhnung ist die beste Voraussetzung für eine positive frühkindliche Entwicklung des Kindes. Kein Kind soll gedrängt werden, sondern entscheidet selbst, wann es sich auf den Weg macht um seine Umwelt zu erkunden. Daraufhin geht es auf andere Menschen zu, ist neugierig und gewinnt an Selbstvertrauen.
Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht.
-arabisches Sprichwort-
Tagesablauf für die U3 Kinder:
Bringphase
In der Zeit von 7.00 -9.00 Uhr können die Kinder in die Einrichtung gebracht werden. Sie haben die Möglichkeit sich in der Gruppe zu orientieren und in der Freispielphase einige Spielimpulse und Spielpartner zu finden. Außerdem können sie gemeinsam mit ihrer Erzieherin und anderen Kindern an dem gleitenden Frühstück teilnehmen.
Morgenkreis
Um 9 Uhr findet für die Kinder auf Gruppenebene ein gemeinsamer Begrüßungskreis statt. Hierbei wird die Anwesenheit der Kinder protokolliert und der Tagesablauf mit den bevorstehenden Angeboten wird vorgestellt. Besonders immer wieder kehrende Rituale sind für Kinder in dieser Gruppenform von großer Bedeutung, um Sicherheit zu vermitteln.
Frühstück
Die Kinder haben die Möglichkeit, während des Vormittags bis ca. 10.15 Uhr in dem Essensraum zu frühstücken. Täglich wird ein Frühstücksbuffet angeboten.
Rituale
Der KiTa-Alltag ist durch eine Struktur gegliedert, welche bei besonderen Anlässen variiert. Projektbezogene Angebote sowie selbstentwickelte Spielideen bestimmen den Tagesablauf z.B. Kreativangebote, hauswirtschaftliche Aktivitäten, Rollenspiele, Bewegungsangebote sowie in den Räumlichkeiten als auch auf dem Außengelände. Die Tagesstruktur orientiert sich an den Bedürfnissen der Kinder. Durch die Beobachtung der Spielsituationen, können neue Projektideen gefunden und gefördert werden. Die Erzieherinnen begleiten und unterstützen die Eigeninitiative der Kinder. Auch das Erlernen der Alltagstätigkeiten ist eine wichtige Lernerfahrung, der wir Zeit und Raum geben.
Abschlusskreis
Je nach Buchungszeiten werden die Kinder spielerisch aus dem Abschlusskreis verabschiedet oder nehmen an dem bevorstehenden gemeinsamen Mittagessen teil. Hierbei sind kurze Tür und Angel Gespräche zwischen Eltern und Erziehern möglich.
Essen
Essen ist ein Grundbedürfnis und dient nicht alleine der Nahrungsaufnahme. Es handelt sich hierbei um ein komplexes soziales Geschehen. Die Kinder lernen das Essen als gesunde und vollwertige Ernährung gemeinsam mit anderen zu erfahren. Dabei wird auf eine möglichst ruhige Atmosphäre geachtet. Wir vermitteln den Kindern Esskultur und Gemeinschaftsgefühl. Durch die Zeit mit und für einander, entwickeln sich Gespräche, und wir lernen Essen bewusst zu genießen.
Nachmittag
Nach dem Mittagessen gehen wir den individuellen Ruhebedürfnissen der Kinder nach. Die Kinder brauchen nach einer Zeit des Spielens Ruhepausen, um neue Kräfte zu sammeln. Dabei ist von entscheidender Bedeutung, Kindern das Gefühl zu vermitteln, dass sie schlafen dürfen und nicht schlafen müssen. Ebenso gehört dazu, dass sie eine liebevolle Zuwendung erfahren und ihnen ein vertrautes Kuscheltier oder Tuch das Ruhen erleichtert. So können die Kinder ihre Eindrücke besser verarbeiten und festigen. Nach der Ruhephase geben wir den Kindern die Möglichkeit eine kleine Zwischenmahlzeit einzunehmen. Hierbei gibt es frisches Obst oder Rohkost. Anschließend findet für alle Kinder Freispiel innerhalb der Gruppe oder auf dem Außengelände statt. Ebenso können Nachmittagsangebote genutzt werden. Je nach Buchungszeiten werden die Kinder nach und nach abgeholt. Für eine gute Zusammenarbeit, ist ein kurzer Austausch über aktuelle Begebenheiten von großer Bedeutung. Kinder und Erzieher verabschieden sich voneinander.
Sauberkeitserziehung
Die Sauberkeitserziehung ist in erster Linie Aufgabe der Eltern und wird von der KiTa unterstützt. Eine enge Zusammenarbeit mit den Eltern und Erziehern ist wichtig.
In der Eingewöhnungsphase wird das Kind von seiner Begleitperson gewickelt. Später übernimmt die Erzieherin diese Aufgabe. Sauberkeitserziehung dient nicht alleine der Hygiene, sondern wird begleitet von Sprachförderung, Sinnesförderung und der Anleitung zur Selbstständigkeit.
Durch diese eins zu eins Situation zwischen der Erzieherin und dem Kind kann die Bindung gefestigt werden.
Durch die Beobachtung der Kinder untereinander, entwickelt sich im Laufe der Zeit häufig das Interesse an einem Toiletten- oder Töpfchengang. Nach gemeinsamer Absprache unter Erziehern und Eltern können erste Versuche ohne Windel ausprobiert werden. Hierbei ist eine gemeinsame Einheit besonders wichtig. Zu Hause sowie in der KiTa sollten dem Kind die gleichen Gegebenheiten zur Verfügung stehen, um Sicherheit zu vermitteln. Das Tempo dieses Entwicklungsprozesses ist bei jedem Kind unterschiedlich. Kein Kind sollte gedrängt werden und bekommt die Zeit die es benötigt um diesen weiteren Schritt zur Selbstständigkeit zu gehen.
Übergangsphase in die Regelgruppe
Als Übergangsphase bezeichnen wir die Zeit, in der sich das Kind aus der U-3 Gruppe löst und in die Regelgruppe wechselt. Besonders wichtig ist uns hierbei, den Übergang des Kindes aus der Bindung an die ursprüngliche Bezugsperson (Erzieherin) so zu gestalten, dass dies bei den Kindern mit guten Emotionen einhergeht. Es soll sich wohl fühlen. Deshalb wird diese von uns spielerisch in den Alltag begleitet. Die alten Bezugspersonen sollen dabei nicht verloren gehen, sondern nur durch neue Bezugspersonen erweitert werden. Durch die Arbeit nach dem gruppenübergreifenden Konzept, sind den Kindern die Erzieher, Gruppenräume und alle anderen Kinder der Einrichtung bekannt und teilweise vertraut. Im täglichen Miteinander, haben die Kinder schon im Vorfeld die Möglichkeit an Aktivitäten in verschiedenen Räumlichkeiten teilzunehmen.